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Staplerfahren ist nur etwas für die harten Jungs? Von wegen. Ayla Çelik hat es geschafft. Mit Ihrer Ausbildung zur Gabelstaplerin hat sie sich ihren Traum verwirklicht und sitzt seit 3 Jahren fest im Staplerbock. Mit uns spricht sie darüber, wie sie sich als Frau in der Männerdomäne schlägt und wie es zu ihrer Passion zum Stapler kam.

Adecco Training: Ayla, eine Frage vorneweg: Warum bist du Staplerfahrerin geworden?

Ayla: Ich komme aus einer großen Familie mit vier älteren Brüdern, die mir ihr Spielzeug quasi vererbten. So spielte ich als Kind anstatt mit Barbies eher mit Legos und Bauklötzen. Dabei geht es vor allem um Ordnung und Präzision. Das hat mich schon immer fasziniert. Und es gibt wohl keinen besseren Beruf als den der Staplerfahrerin, um beides zu vereinen.

Adecco Training: Also war für dich als Kind schon klar, dass du eines Tages im Stapler sitzen willst?

Ayla: Nein, das auf keinen Fall. Ich habe ja vorher auch eher andere Dinge gemacht. Ich war bei der Post als Zustellerin und habe dann lange Zeit in einer Leihfirma in der Logistikbranche gearbeitet, bevor ich von meinem jetzigen Arbeitgeber fest als Montagehelferin angestellt wurde. In der Firma kam ich in Kontakt mit verschiedenen Berufsgruppen. Besonders fasziniert haben mich die Staplerfahrer. Sie halten die ganze Logistik am Laufen und sorgen dafür, dass jedes Teil zur rechten Zeit am rechten Platz ist. Als dann eine Stelle für Staplerfahrer bei uns ausgeschrieben wurde, wusste ich, das ist meine Chance.

Adecco Training: Doch vorher mussten erst noch ein paar Hürden genommen werden…

Ayla: Ehrlicherweise lief das alles einfacher ab als gedacht. Ich habe mich noch am selben Tag über die Themen Staplerschein und Co. informiert und war am Tag darauf gleich bei meinem Chef. Da ich alle Abläufe im Unternehmen bestens kenne und ihn von meinem Wunsch, mich gerne persönlich weiterentwickeln zu wollen, überzeugen konnte, stimmte er sofort zu, mir die Ausbildung zu finanzieren.

Adecco Training: Wie haben deine Kolleginnen und Kollegen reagiert?

Ayla: Natürlich gab es anfangs ein paar skeptische Blicke – gerade bei den Männern. Eine Frau im Stapler sieht man natürlich nicht so oft. Aber auch die habe ich schnell von meinen Fähigkeiten am Stapler überzeugt. Denn letztendlich spielt das Geschlecht beim Staplerfahren überhaupt keine Rolle. Das Gerät ist zwar groß und schwer. Um es zu bedienen, braucht es allerdings vor allem Feingefühl und Präzision.

Adecco Training: Was hat sich für dich beruflich verändert, seitdem du Staplerfahrerin bist?

Ayla: Die Weiterbildung hat sich für mich natürlich auch finanziell ausgezahlt. Da ich nun über eine Zusatzqualifikation verfüge, verdiene ich auch mehr als vorher. Doch das Wichtigste ist, dass ich endlich einen Job gefunden habe, der mir wirklich Spaß macht.

Adecco Training: Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?

Ayla: Das lässt sich kaum pauschalisieren. Denn jeder Tag ist anders. Meistens kümmere ich mich darum, dass die Güter und Waren von A nach B kommen – und das immer zur richtigen Zeit. Denn Stillstand am Förderband kann sich kein Unternehmen erlauben. Das kann manchmal ganz schön stressig sein, dass man die ganze Schicht nur unterwegs ist. Dann gibt es aber auch wieder entspanntere Tage, an denen ich z. B. die Waren einfach nur um- und einlagere. Da kommt es nicht unbedingt auf die Geschwindigkeit an, sondern vor allem auf Ordnung und Gewissenhaftigkeit.

Adecco Training: Welchen Rat würdest du anderen Frauen geben, die auch Staplerfahrerin werden möchten?

Ayla: Wenn ihr etwas machen wollt, macht es einfach. Nur so könnt ihr herausfinden, ob das Ganze etwas für euch ist oder nicht. Letztendlich könnt ihr nur gewinnen. Als Staplerfahrerin wird man wahrgenommen und bekommt Gehör. Man fühlt sich wichtig und hat eine enorm verantwortungsvolle Aufgabe im Unternehmen. Das wissen auch deine Kolleginnen und Kollegen. Ich habe die Entscheidung jedenfalls keinen Tag bereut und würde es immer wieder so machen.

Adecco Training: Würdest du sagen, dass du deinen Traumberuf gefunden hast?

Ayla: Auf jeden Fall. Auch wenn mein Beruf vielleicht nicht in ein veraltetes Weltbild hinein passt. Für mich gibt es so etwas wie eine Männerdomäne nicht mehr. Jede:r sollte das tun, worauf er oder sie Lust hat. Bei mir ist das eben das Staplerfahren. Es klingt vielleicht klischeehaft: Aber genau danach habe ich gesucht. Meine Fähigkeiten und Talente kann ich in dieser Rolle voll einbringen. Daher steht für mich fest: Ich gehe auf meinem Stapler irgendwann in Rente.

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